Zehn Minuten nach Beginn seines Vorstellungsgesprächs war für Leon alles vorbei. Der Personaler hatte schnell gemerkt, dass Leon kaum etwas über den Beruf oder das Unternehmen sagen konnte – und brach das Gespräch ab. Für Leon schien der Traum von der Ausbildung zum Speditionskaufmann zu platzen. Doch anstatt aufzugeben, nutzte er die Chance zu einem zweiten Gespräch – diesmal top vorbereitet. Mit Erfolg: Er ergatterte den Ausbildungsplatz im zweiten Anlauf. Drei Jahre später hält Leon sein Abschlusszeugnis in den Händen und sagt stolz: „Ich habe viel gelernt – nicht nur über den Job, sondern auch über mich selbst. Ich freue mich auf die Zukunft!“ Sein Fazit: Manchmal braucht es einen zweiten Anlauf – aber wenn man dranbleibt, dann stellt sich der Erfolg ein!

Leons Geschichte steht stellvertretend für viele Erfolgspfade in der Logistikbranche. Ob vom Azubi zur Führungskraft, von der Kauffrau zur Teamleiterin oder vom Berufseinsteiger zum internationalen Projektlogistiker – die Möglichkeiten sind so vielfältig wie die Branche selbst. Im Folgenden werfen wir einen Blick auf aktuelle, authentische Karrierewege aus Spedition und Logistik, die zeigen, warum es sich lohnt, die Ausbildung ernst zu nehmen und am Ball zu bleiben.

Boombranche Logistik: Chancen jetzt nutzen

Die Logistik hält die Welt in Bewegung: Ohne Transport und Koordination läuft weder E-Commerce, noch Industrie oder Handel. Mit rund 3 Millionen Beschäftigten ist die Logistik in Deutschland der drittgrößte Wirtschaftsbereich – noch vor Branchen wie Elektronik oder Maschinenbau. Und er wächst stetig weiter: 2023 erzielte die Branche etwa 327 Milliarden Euro Umsatz, angetrieben durch steigende Lieferkettenbedarfe. Für Berufseinsteiger sind das großartige Aussichten: Eine wachsende Branche braucht viele kluge Köpfe.

Sichere Jobs und vielfältige Aufgaben sind in der Logistik garantiert. Der Arbeitsmarkt boomt – Fachkräfte sind heiß begehrt. Schon während der Ausbildung verdienen angehende Logistiker über 1.000 € im Monat, Tendenz steigend. Dazu kommt: Kaum eine andere Branche ist so abwechslungsreich. Vom Kaufmann für Spedition und Logistikdienstleistung bis zur Fachkraft für Lagerlogistik oder zum Berufskraftfahrer – hier gibt es für jeden die passende Karriere. Und weil Digitalisierung und neue Technologien Einzug halten, entstehen ständig neue Rollen, etwa im digitalen Transportmanagement oder in der nachhaltigen Supply Chain. Kurz: Die Zukunft gehört der Logistik, und jetzt ist der ideale Zeitpunkt, um einzusteigen.

Vom Azubi zur Führungskraft: Aufstieg im eigenen Unternehmen

Viele Erfolgsgeschichten beginnen ganz bodenständig – mit einer Ausbildung im Heimatort, zum Beispiel in Nordrhein-Westfalen. So auch bei Nouredlin aus Aachen: Durch seinen Vater – selbst seit Jahren Logistiker – war sein Interesse an der Branche geweckt. Er startete eine Ausbildung als Kaufmann für Spedition und Logistikdienstleistung und verkürzte sogar auf zweieinhalb Jahre, weil es so gut lief. Besonders im Kundenservice konnte er punkten und seine kommunikativen Stärken ausleben, was ihm „richtig Spaß gemacht“ hat. Heute, kaum Anfang 20, hat Nouredlin seinen Gesellenbrief in der Tasche und bereits jede Menge praktische Erfahrung gesammelt. Er bleibt seinem Ausbildungsbetrieb treu und startet dort jetzt beruflich durch – mit einem starken Fundament aus seiner Lehrzeit.

Auch André wusste anfangs nicht genau, wohin ihn sein Berufsweg führen würde. Doch während der Ausbildung bei einem Logistikdienstleister in Eschweiler entdeckte er schnell seine Leidenschaft für die Logistik: die perfekte Mischung aus Büroarbeit und praktischem Zupacken im Lager. Bereits nach kurzer Zeit bekam André viel Verantwortung übertragen, musste lernen, Prioritäten zu setzen und eigenständig Entscheidungen zu treffen. Gegen Ende der Ausbildung sprang er sogar als Urlaubsvertretung in seiner Abteilung ein – ein Vertrauensbeweis seines Arbeitgebers. Die Mühe hat sich gelohnt: André wurde direkt übernommen und ins feste Team integriert. Aus dem unsicheren Schulabgänger von einst ist ein kompetenter Mitarbeiter geworden.

Diese Beispiele zeigen: Vom Azubi zur Fachkraft – und weiter – ist es oft nur ein kurzer Weg. Viele Firmen möchten ihren eigenen Nachwuchs halten. Sie übernehmen ihre Auszubildenden fast ausnahmslos, wenn die Leistung stimmt. Bei einem Aachener Logistikunternehmen lag die Übernahmequote zuletzt bei 96 %. Und anderswo gilt: „Vom Azubi zum Abteilungsleiter ist bei uns kein Einzelfall!“ – so wirbt etwa die Niederlassung eines internationalen Speditionskonzerns in Krefeld. Einige aktuelle Teamleiter, Disponenten oder sogar Bereichsleiter haben genau dort vor Jahren mal als Auszubildende angefangen. Wer ehrgeizig ist und sich stetig weiterbildet, kann es in der Logistik schnell weit bringen – manchmal schneller, als man denkt.

Holpriger Start, steile Karriere: Lernen aus Herausforderungen

Nicht jeder Weg verläuft geradlinig – doch gerade Rückschläge können Antrieb für Großes sein. Wir haben es eingangs bei Leon gesehen: Erst durchfallen, dann durchstarten. Ähnlich erging es auch Can, einem angehenden Speditionskaufmann, der zunächst Probleme in der Berufsschule hatte und um seine Prüfungen bangte. Mit Nachhilfe, Eigeninitiative und viel Unterstützung seines Ausbilders schaffte er schließlich doch den Abschluss. Heute arbeitet Can im Vertriebsinnendienst und betreut eigene Kunden – ein Erfolg, der nach dem schwierigen Start umso mehr zählt.

Eigeninitiative ist überhaupt ein Schlüsselwort. Ömer etwa zog die Lehren aus seinem verpatzten Vorstellungsgespräch: Er informierte sich intensiv über das Berufsbild, fragte Freunde um Rat und ging selbstbewusst in Runde zwei. Diese Proaktivität beeindruckte seine Chefs. Auch Selbstreflexion gehört dazu: „Ich wusste anfangs nicht, wie realistisch meine Ziele sind – heute weiß ich, was ich kann!“ Diese Einstellung – zu erkennen, wo man sich verbessern kann, und dann daran zu arbeiten – hat ihn letztlich erfolgreich gemacht.

Manchmal liegt die Herausforderung auch woanders: Timo merkte nach ein paar Semestern Informatikstudium, dass ihm der Praxisbezug fehlte. Kurzerhand brach er das Studium ab und begann eine duale Ausbildung zum Fachinformatiker in der IT-Abteilung eines Logistikunternehmens. Dort konnte er endlich seine Leidenschaft für Computer mit echten Aufgaben verbinden – vom ersten Tag an in einem Team, das ihn voll integrierte. Die Entscheidung erforderte Mut, doch Timo hat es nicht bereut: Er schloss mit Bravour ab und wurde umgehend als Spezialist übernommen. Timos Geschichte zeigt: Es ist nie zu spät für einen neuen Weg – und die Berufsausbildung kann genau der Neuanfang sein, der langfristig glücklich macht.

Vielfalt in der Logistik: Frauenpower und neue Wege

Die Logistikbranche bietet Raum für unterschiedlichste Talente – und sie durchbricht traditionelle Rollenbilder. Ein inspirierendes Beispiel ist Julia, die als erste Frau in ihrem Unternehmen eine Ausbildung zur Berufskraftfahrerin absolvierte. Lkw fahren – ist das nicht Männersache? Nicht für Julia. Sie kannte den Job von klein auf, denn schon als Kind durfte sie ihren Vater auf Touren begleiten. Ihr war klar: „Mir wurde bewusst, dass mir das Fahren richtig Spaß macht.“ Also bewarb sie sich mutig als Azubine am Steuer.

Julia lernte während der Ausbildung alles rund um große Trucks: vom Beladen im Lager über technische Grundlagen in der Werkstatt bis hin zum eigenständigen Rangieren eines 40-Tonners auf dem Hof. Ihre Lieblingsstation? Der Rangierdienst – denn dort durfte sie endlich selbst hinters Lenkrad. Parallel zur praktischen Ausbildung büffelte sie für den Lkw-Führerschein, den sie noch während der Lehrzeit erwarb. Julias Fleiß zahlte sich aus: Sie verkürzte die Ausbildung auf 2,5 Jahre und schloss mit Top-Leistungen ab. Heute ist sie fest im Fahrer-Team ihres Betriebs integriert – als vollwertige Berufskraftfahrerin, die sich vor ihren männlichen Kollegen nicht verstecken muss.

Julias Beispiel macht deutlich: In der Logistik ist Platz für alle, unabhängig von Geschlecht oder Hintergrund. Wichtig sind Leidenschaft und Leistungsbereitschaft – dann öffnen sich die Türen. Immer mehr Unternehmen fördern gezielt weibliche Nachwuchskräfte in technischen oder fahrerischen Berufen. Und die Branche wandelt sich: Wo früher ein rauer Ton herrschte, setzt man heute auf Teamwork und Respekt.

Weiterbildung als Karriere-Booster: Wie du dir echte Chancen erschließt

Viele Azubis denken nach der Abschlussprüfung erstmal: „Geschafft – jetzt reicht’s!“ Und klar, du darfst auch stolz auf dich sein. Aber wenn du ein paar Jahre Berufserfahrung gesammelt hast, merkst du vielleicht: Da geht noch mehr. Genau an diesem Punkt setzen viele an, die sich zum Fachwirt für Güterverkehr und Logistik weiterbilden – und damit ihr Wissen vertiefen und sich neue Türen öffnen. Für viele ist das der nächste logische Schritt nach der Ausbildung: Mehr Verantwortung, mehr Gestaltungsspielraum, bessere Bezahlung, mit einem Bachelor Professional in Transport Management and Logistic.

Der große Vorteil: Die Weiterbildung lässt sich berufsbegleitend machen. Viele Fachwirt-Kurse laufen am Wochenende oder abends – und mit etwas Disziplin ist das auch gut machbar. Einige Arbeitgeber unterstützen dabei mit Zeitkontingenten oder übernehmen sogar die Kursgebühren. Andere sagen offen: „Wenn du Fachwirt bist, trauen wir dir mittelfristig eine Teamleitung oder Spezialistenrolle zu.“ Das motiviert – und zeigt, dass sich Einsatz lohnt.

Auch schon während der Ausbildung kannst du anfangen, dich in eine Richtung zu entwickeln. Vielleicht interessiert dich der Zollbereich, internationale Transporte oder Projektlogistik. Wenn du hier Eigeninitiative zeigst, intern hospitierst oder dir Zusatzwissen aneignest, verschaffst du dir Pluspunkte. Und genau solche Leute sucht man später für Fach- oder Führungspositionen: Menschen, die neugierig sind, sich weiterentwickeln wollen und über den Tellerrand schauen.

Weltweite Perspektiven: Mit Logistik die Welt erleben

Logistik kennt keine Grenzen – im wahrsten Sinne. Internationalität ist Teil des Alltags, selbst bei lokalen Firmen. Als Speditionskaufmann hast du Kunden und Partner rund um den Globus. Täglich kommunizierst du per E-Mail oder Telefon mit Menschen in anderen Ländern; ob es um eine Ersatzteillieferung nach China oder eine Schiffsfracht aus den USA geht, du bist das Bindeglied.

Manchmal führt der Karriereweg sogar direkt über Ländergrenzen hinaus. Christian etwa absolvierte seine Ausbildung in Deutschland bei einer Spedition – doch er hatte seit jeher Fernweh und den Wunsch, in den USA zu leben. Kaum war seine Lehre abgeschlossen, ergab sich die Gelegenheit für ein Trainee-Programm in den Vereinigten Staaten. Heute ist Christian Vice President eines Logistikunternehmens in Miami und verantwortet das Geschäft im gesamten Südosten der USA.

Nicht jeder muss gleich auswandern – aber die Möglichkeit, in der Logistik international Karriere zu machen, besteht. Große Player wie DHL, Rhenus, Kühne & Nagel, Fedex und Maersk haben Standorte auf allen Kontinenten. Wer mobil ist und vielleicht Fremdsprachen beherrscht, kann über temporäre Einsätze im Ausland viel lernen. Aber auch in NRW selbst gibt es Projektlogistik mit Weltformat. Solche Projekte zeigen, welches Vertrauen ehemaligen Azubis entgegengebracht wird, die sich bewährt haben.

Dein Weg – deine Erfolgsgeschichte!

Die Geschichten von Ömer, Nouredlin, André, Julia, Timo und vielen anderen machen Mut. Sie zeigen, dass eine Ausbildung in Spedition und Logistik keine Sackgasse ist, sondern im Gegenteil oft der Anfang einer steilen Karriere mit Zukunft. Natürlich läuft nicht immer alles glatt: Prüfungsangst, Umwege oder anstrengende Phasen gehören dazu. Doch gerade dann heißt es: dranbleiben, Hilfe suchen, weitermachen.

Die Logistikbranche bietet dir dabei ein Umfeld, in dem Leistung und Engagement schnell gesehen und belohnt werden. Wer sich reinhängt, kann früh Verantwortung übernehmen, eigenständig Projekte managen und sich Schritt für Schritt hocharbeiten – bis in Führungspositionen.

Wichtig ist, dass du an dich glaubst und die Chancen ergreifst, die sich dir bieten. Nimm deine Ausbildung ernst, sauge so viel Wissen wie möglich auf – aber hab auch Spaß daran, Teil dieser dynamischen Branche zu sein. Ob du später eine Weiterbildung machst, ein Team leitest oder vielleicht eigene Azubis ausbildest: Die Logistik braucht motivierte Talente wie dich. Die Karriereperspektiven könnten kaum besser sein – alle Türen stehen dir offen.

Also, mach was draus: Deine persönliche Erfolgsgeschichte in der Logistik beginnt jetzt!

Noch mehr zu deinen Perspektiven in Sachen Zukunft der Logistik liest du unter: Zukunftsperspektiven für Azubis: Wie sich die Logistikbranche entwickeln wird

Alles Gute – und vielleicht auf bald!

Deine Maria